Der Fergenkegel ist ein echter Geheimtipp für Alpinkletternde, die das Besondere abseits der grossen Klassiker suchen: Ein markanter Gneisturm, eingebettet in die wilde Landschaft der Silvretta, mit direkter Sicht auf die Fergenhörner und ins Vereinatal. Die elegante Linie durch die rund 220 Meter hohe Südwand ist nicht nur landschaftlich eindrucksvoll, sondern überzeugt auch mit griffiger, abwechslungsreicher Kletterei in bestem Fels.
Die Route folgt logischen Risssystemen, Platten und gestuften Passagen – ideal für alle, die solide Klettertechnik im vierten Schwierigkeitsgrad mit alpinem Flair verbinden möchten. Dabei bleibt der Anspruch moderat: Die Schwierigkeiten überschreiten 4b kaum, verlangen aber dennoch Aufmerksamkeit, Orientierungssinn und sicheres Seilhandling im teils eigenständig abzusichernden Gelände. Wer Freude an klassischen Alpinrouten ohne Massenandrang hat, findet hier eine Tour mit viel Charakter.
Am Samstag steigen wir in ca. 3h in die gemütliche Fergenhütte auf. Gemütlich eingerichtet mit Kochgelegenheit und idyllisches Blockhaus-WC gleich nebenan. Den Nachmittag verbringen wir in der Umgebung der Hütte und machen einen Ausbildungsblock, bei dem auch eure Wünsche miteingebaut werden können. Unser Abendessen tragen wir selbst hoch und bereiten dieses am Abend gemeinsam zu, behaltet daher noch etwas Platz in eurem Rucksack frei.
Am Sonntag beginnt unsere Tour nach einem guten (selbsthochgetragenen) Frühstück direkt vor der Fergenhütte, von der wir in rund 1,5 Stunden zum Einstieg aufsteigen. Nach einem kurzen Zustieg beginnt das alpine Abenteuer: Neun abwechslungsreiche Seillängen führen uns durch die sonnenbeschienene Südwand auf den aussichtsreichen Gipfel. Die Umgebung ist ruhig, ursprünglich und ideal für alle, die mit einer motivierten Seilschaft das Erlebnis „alpines Klettern“ in seiner puren Form suchen.
Der Fergenkegel ist keine Route für Schlagzeilen – sondern eine für die Seele: ruhig, klar, ehrlich. Genau deshalb bleibt sie lange in Erinnerung.